Generell ist ein Provider für sich selbst nichts mehr als die Shell für einen Entwickler um einige Fähigkeiten zu bündeln die man mit dem Kommandozeilen (oder einem anderen) Client ausliefern will. Das ist analog zu dem was ein "Controller" in einer MVC Anwendung ist.
Standardmäßig verwendet Zend_Tool
den IncludePathLoader um alle
Provider zu finden die man ausführen kann. Er iteriert rekursiv alle Verzeichnisse des
Include Pfads und öffnet alle Dateien die mit "Manifest.php" oder "Provider.php" enden.
Alle Klassen in diesen Dateien werden angeschaut ob Sie entweder
Zend_Tool_Framework_Provider_Interface
oder
Zend_Tool_Framework_Manifest_ProviderManifestable
implementieren.
Instanzen des Provider Interfaces machen die wirkliche Funtionalität aus und auf alle
Ihre öffentlichen Methoden kann man als Provider Aktionen zugreifen. Das Interface
ProviderManifestable benötigt trotzdem eine Implementation einer
getProviders()
Methode welche ein Array der instanziierten
Provider Interface Instanzen zurückgibt.
Die folgenden Namensregeln zeigen wir man auf die Provider zugreifen kann die vom IncludePathLoader gefunden wurden:
-
Der letzte Teil des Klassennamens der durch einen Unterstrich geteilt wird, wird für den Provider Namen verwendet, z.B. führt "My_Provider_Hello" dazu dass auf den eigenen Provider mit dem Namen "hello" zugegriffen werden kann.
-
Wenn der eigene Provider eine
getName()
Methode hat, wird diese statt der vorhergehenden Methode verwendet um den Namen zu erkennen. -
Wenn der eigene Provider "Provider" als Präfix hat, er z.B.
My_HelloProvider
genannt wird, dann wird dieser vom Namen entfernt sodass der Provider "hello" genannt wird.
Anmerkung
Der IncludePathLoader folgt Symlinks nicht, was bedeutet das man Provider Funktionalitäten nicht im eigenen Include Pfad verlinken kann, da diese physikalisch im Include Pfad vorhanden sein müssen.
Beispiel 902. Eigene Provider mit einem Manifest bekanntmachen
Man kann eigene Provider bei Zend_Tool
bekannt machen indem
man ein Manifest mit einem speziellen Dateinamen anbietet der mit "Manifest.php"
endet. Ein Provider Manifest ist eine Implementation von
Zend_Tool_Framework_Manifest_ProviderManifestable und
benötigt die Methode getProviders()
welche ein Array von
instanziierten Providern zurückgibt. Anders als unser erster eigener Provider
erstellt My_Component_HelloProvider
das folgende Manifest:
class My_Component_Manifest implements Zend_Tool_Framework_Manifest_ProviderManifestable { public function getProviders() { return array( new My_Component_HelloProvider() ); } }
Wenn, als Beispiel, ein Entwickler die Fähigkeit hinzufügen will, die Version einer
Datendatei anzuzeigen, mit der seine 3rd Party Komponente arbeitet, gibt es nur eine
Klasse die der Entwickler implementieren muss. Angenommen die Komponente heisst
My_Component
, dann würde er eine Klasse erstellen die
My_Component_HelloProvider
heisst und in einer Datei ist die
HelloProvider.php
heisst und irgendwo im
include_path ist. Diese Klasse würde
Zend_Tool_Framework_Provider_Interface
implementieren, und der
Body dieser Datei würde nur wie folgt auszusehen haben:
class My_Component_HelloProvider implements Zend_Tool_Framework_Provider_Interface { public function say() { echo 'Hallo von meinem Provider!'; } }
Durch den obigen Code, und der Annahme das der Entwickler den Zugriff auf diese funktionalität über den Consolen Client will, würde der Aufruf wie folgt aussehen:
% zf say hello Hello from my provider!
Wie in der Archikektur Sektion diskutiert erlaubt Zend_Tool
unterschiedliche Clients für die Verwendung in Zend_Tool
Providern zu verwenden. Um mit den unterschiedlichen Clients kompatibel zu bleiben
sollte man das Antwort Objekt verwenden um Nachrichten von eigenen Providern
zurückzugeben, statt echo()
oder ähnliche Ausgabe Mechanismen
zu verwenden. Unser umgeschriebener Hallo Provider sieht mit dem jetzt bekannten wie
folgt aus:
class My_Component_HelloProvider extends Zend_Tool_Framework_Provider_Abstract { public function say() { $this->_registry->getResponse ->appendContent("Hello from my provider!"); } }
Wie man sieht muss man Zend_Tool_Framework_Provider_Abstract
erweitern um Zugriff auf die Registry zu erhalten, welche die Instanz von
Zend_Tool_Framework_Client_Response
hält.
Das obige "Hello World" Beispiel ist perfekt für einfache Kommandos, aber was ist mit etwas fortgeschrittenerem? Wenn das Scripting und Tooling wächst, kann die Notwendigkeit entstehen Variablen zu akzeptieren. So wie Signaturen von Funktionen Parameter haben, kann eine Tooling Anfrage auch Parameter akzeptieren.
So wie jede Tooling Anfrage in einer Methode in einer Klasse isoliert werden kann, können die Parameter einer Tooling Anfrage auch in einem sehr bekannten Platz isoliert werden. Parameter von Action Methoden eines Providers können die selben Parameter enthalten die man im Client verwenden will, wenn man den Namen im obigen Beispiel akzeptieren will, und man würde das in OO Code warscheinlich wie folgt tun:
class My_Component_HelloProvider implements Zend_Tool_Framework_Provider_Interface { public function say($name = 'Ralph') { echo 'Hallo' . $name . ', von meinem Provider!'; } }
Das obige Beispiel kann über die Kommandozeile wie folgt aufgerufen werden: zf say hello Joe. "Joe" wird dem Provider als Parameter des Methodenaufrufs zur Verfügung gestellt. Es ist auch zu beachten das der Parameter optional ist, was bedeutet das er auch auf der Kommandozeile optional ist, so das zf say hello weiterhin funktioniert, und der Standardname "Ralph" ist.
Es gibt Fälle in denen der Workflow des Providers es notwendig macht, den Benutzer nach einer Eingabe zu fragen. Das kann getan werden, indem der Client angewiesen wird nach der benötigten Eingabe zu Fragen, indem man folgendes aufruft:
class My_Component_HelloProvider extends Zend_Tool_Framework_Provider_Abstract { public function say($name = 'Ralph') { $nameResponse = $this->_registry ->getClient() ->promptInteractiveInput("Wie ist dein Name?"); $name = $nameResponse->getContent(); echo 'Hallo' . $name . ', von meinem Provider!'; } }
Dieses Kommando wirft eine Exception wenn der aktuelle Client nicht in der Lage ist die Interaktive Anfrage zu behandeln. Im Fall des standardmäßigen Konsolen Clients wird man trotzdem danach gefragt den Namen einzugeben.
Ein anderes interessantes Feature das man implementieren kann ist Voranstellbarkeit. Voranstellbarkeit ist die Fähigkeit des Providers "Voranzustellen" wie wenn er die angefragte Aktion und Provider Kombination ausführt, und dem Benutzer so viel Information wie möglich darüber gibt was er tun würde ohne es wirklich zu tun. Das kann eine wichtige Option sein wenn viele Datenbank oder Dateisystem Änderungen durchzuführen sind, die der Benutzer andernfalls nicht tun würde.
Voranstellbarkeit ist einfach zu implementieren. Es gibt zwei Teile dieses Features: 1) Markieren des Providers, das er die Fähigkeit des "voranstellens" hat und 2) prüfen der Anfrage um Sicherzustellen das die aktuelle Anfrage wirklich das "voranstellen" angefragt hat. Dieses Feature wird im nächsten Code Beispiel demonstriert.
class My_Component_HelloProvider extends Zend_Tool_Framework_Provider_Abstract implements Zend_Tool_Framework_Provider_Pretendable { public function say($name = 'Ralph') { if ($this->_registry->getRequest()->isPretend()) { echo 'Ich würde zu ' . $name . ' hallo sagen.'; } else { echo 'Hallo' . $name . ', von meinem Provider!'; } } }
Um den Provider im vorangestellten Modus auszuführen muss folgendes aufgerufen werden:
% zf --pretend say hello Ralph I würde zu Ralph hallo sagen.
Man kann Provider Aktionen auch im "verbose" oder "debug" Modus ausführen. Die Semantik in Bezug zu diesen Aktionen muss man selbst im Kontext des eigenen Providers implementieren. Man kann auf die Debug und Verbose Modi wie folgt zugreifen:
class My_Component_HelloProvider implements Zend_Tool_Framework_Provider_Interface { public function say($name = 'Ralph') { if($this->_registry->getRequest()->isVerbose()) { echo "Hello::say wurde aufgerufen\n"; } if($this->_registry->getRequest()->isDebug()) { syslog(LOG_INFO, "Hello::say wurde aufgerufen\n"); } } }
Wenn man die Umgebungsvariable ZF_CONFIG_FILE oder
.zf.ini im Home Verzeichnis verwendet kann man Konfigurationsparameter in jedem
Zend_Tool
Provider injizieren. Zugriff auf diese
Konfiguration ist über die Registry möglich die dem Provider übergeben wird, wenn
man Zend_Tool_Framework_Provider_Abstract
erweitert.
class My_Component_HelloProvider extends Zend_Tool_Framework_Provider_Abstract { public function say() { $username = $this->_registry->getConfig()->username; if(!empty($username)) { echo "Hallo $username!"; } else { echo "Hallo!"; } } }
Die zurückgegebene Konfiguration ist vom Typ
Zend_Tool_Framework_Client_Config
, aber intern verweisen die
magischen Methoden __get()
und
__set()
auf Zend_Config
des
angegebenen Konfigurations Typs.
Der Speicher erlaubt es eigene Daten für eine spätere Referenz zu speichern. Das kann für Batch Aufgaben oder für ein erneutes Ausführen von Tasks nützlich sein. Man kann auf den Speicher auf eine ähnliche Art und Weise zugreifen wie auf die Konfiguration:
class My_Component_HelloProvider extends Zend_Tool_Framework_Provider_Abstract { public function say() { $aValue = $this->_registry->getStorage()->get("myUsername"); echo "Hallo $aValue!"; } }
Die API des Speichers ist sehr einfach:
class Zend_Tool_Framework_Client_Storage { public function setAdapter($adapter); public function isEnabled(); public function put($name, $value); public function get($name, $defaultValue=null); public function has($name); public function remove($name); public function getStreamUri($name); }
Wichtig
Wenn man eigene Provider designt die auf Konfguration oder Speicher rücksicht nehmen sollte man darauf achten ob die benötigten Benutzer-Konfigurations oder Speicher Schlüssel bereits für einen Benutzer existieren. Man würde keine fatalen Fehler erhalten wenn keine von ihnen angegeben werden, da leere Schlüssel bei der Anfrage erstellt werden.